Hinweis: Dies ist ein von trigami vermittelter bezahlter Eintrag.
akuma – Online Musikdienst ist ein Onlineshop, der Musik von vielen Indie-Gruppen im mp3-Format ohne aufgezwungenes Rechtemanagement verkauft. Die Website besitzt verschiedene Features um Musik und Künstler zu finden sowie viele Communityfunktionen und läuft wunderbar auch auf einem Firefox unter Linux.
Internet und e-Commerce
Das Internet als Shoppingparadies ist eine praktische Sache: Geburtstag, Weihnachten und Selbsttröstungen kann man zu normalen Informatikerzeiten (abends um 8 bis morgens um 3 😉 ) bequem vom Bürostuhl aus besorgen. Noch besser wird es, wenn man das erworbene Gut durch die Leitungen drücken und ohne Lieferzeiten direkt geniessen kann.
Gerade Musik würde sich dafür wunderbar anbieten. Den Soundtrack zur aktuellen Tätigkeit auswählen, bezahlen, downloaden und sich freuen.
Leider wollten bis jetzt viele Anbieter meine Kohle nicht; sie versuchten mir mittels DRM vorzuschreiben wann ich was wie zu hören habe, sie wollten mir bestimmte Geräte aufzwingen oder mir sogar mein geliebtes Linux madig machen. Wenn dann mal einiges gepasst hat gabs neben Spearguilera, UmpfpengzaggazaggaYoYo! und Schunkelschenkelklopfer nicht vieles käuflich zu erwerben.
Grundsätzlich gab und geb mein Geld nicht gerne Leuten die es nicht wollen, und so habe ich mir die Musik halt auf anderen Wegen (legal!) besorgt. Eine Website die mein Geld möchte muss also in Komfort, Auswahl, Einfachheit und Freiheit konkurrieren können.
Die Anfrage, über akuma.de zu schreiben kam daher wie gerufen. Ich will die Künstler ja bezahlen und bin auch gerne bereit etwas auszugeben, wenn ich dafür effizient zu meiner Musik komme.
Funktion und Angebot
Songs und Alben
Laut Selbstinformation hat es auf akuma eine Auswahl aus 600’000 Songs (und einigen Hörbüchern), Tendenz steigend. Ich kann bestätigen, dass man vieles findet, sowohl alte Klassiker wie auch neuere Bands. Die Preise beginnen bei 0,89 € (etwa 1,45 CHF) Song und bei 4,49 € (7,35 sFr.) für ein Album.
Alle Songs sind ohne DRM (wunderbar!) und im MP3 Format mit mindestens 192 kBit/s codiert (häufig mehr), was eine maximale Kompatibilität über die Betriebssystemgrenzen hinaus und eine gute Qualität garantiert.
Beim Kauf eines Albums kann man sich mit Hilfe eines Covergenerators ein CD-Inlay im PDF-Format zusammenklicken, inklusive original-Coverbild und Trackliste.
Ein Bisschen irritiert hat mich der Hinweis (inzwischen weg vom Netz), dass einige der mp3 Dateien mit einem digitalen Wasserzeichen versehen sind. Hm, ok, wahrscheinlich macht das Sinn in Deutschland, aber hier im der Schweiz dürfen die Dateien (eingeschränkt) weitergegeben werden und somit ist der Aufwand dieses Unterfangens bei den Eidgenossen sicher vergebens.
Man kann in alle Songs reinhören und ein Player im Browser spielt die ersten paar Sekunden. Das reicht normalerweise echt für entzücktes Quitschen oder unmütiges aber bestimmtes Klicken auf den Stop-Button.
Gefällt der Song, so kann er einer Merkliste hinzugefügt werden und man kann sich das Liedchen später nochmals zu Gemüte führen. Gefällt der Song sehr, so kann er direkt käuflich erworben werden (später dazu mehr).
Redownload
Gibt es einen Festplattencrash, möchte man die Musik trotzdem weiter hören können, schliesslich hat man sie ja bezahlt. Bei akuma gibt es zwei Lösungen dafür:
- Die Lieder können ohne Einschränkung gebrannt und somit weggesichert werden.
- Die gekauften Lieder können bei akuma neu gedownloaded werden.
Community
akuma ist auch mit Communityfunktionen ausgerüstet. Immerhin wurde gerade der 10’000ste, angemeldete Benutzer gefeiert! Sogenannte „Ticks“ identifizieren einem als Fan einer Gruppe oder eines Albums. Musik kann weiterempfohlen und bewertet werden, „Freunde“ wollen gemacht und eingeladen werden, es gibt ein Mailsystem und jeder besitzt ein Gästebuch. An diesen Funktionen wird auch noch gearbeitet.
Bedienung
Auf den Ersten Blick hat es sehr viel Text und Bildchen auf der Homepage und man ist auch als Technophiler fast etwas erschlagen. Das hält aber nicht lange an, denn die Bedienung ist erste Sahne. Etwas schräg in der Ergonomiewelt stehen die benutzten Piktogrämmchen. Sie sind nicht sprechend und bei mir zeigen sich auch keine Toolips. Hm, dann muss ich halt raten was ein Pinsel bedeutet: Löschen, Cover machen, mein Büro abstauben?
Bei der Darstellung ist mein Firefox 2.0.0.5 unter Linux sicher nicht die einfachste Zielplattform. Ich habe aber keinen einzigen Bug oder auch nur schon eine Unschönheit erkennen können.
Für Suche und und einige weitere Funktionen werden Ajax Features (dynamische Elemente ohne dass die Seite neu geladen wird) eingesetzt, die richtig funktionieren und auch Zeit sparen. So macht Web 2.0 Spass und es ist eine Freude den Suchergebnissen zuzusehen wie sie nacheinander aufpoppen.
Einkaufserlebnis
Grundsätzlich sehe ich zwei verschiedene Einkaufsszenarien (wobei Zweiteres sich auch in Ersteres wandeln kann während des Websitebesuchs 😉 ):
Ladenbummel
Beim „Ladenbummel“ hat man Zeit und Lust, neues kennen zu lernen. Alle 600’000 Songs kann man nicht anhören, also ist man auf Hilfsmittel angewiesen.
Es gibt eine Menüordnung nach Genre (Gothic ist wie bei vielen realen Musikläden auch nicht dabei) oder auch verschiedene „Charts“, welche die meistverkauften Musikstücke eines Genres auflisten.
Tags erlauben den Websitebesuchern ein Song oder Album mit irgendwelchen Worten zu versehen (gibts auch für dieses Blog, siehe Tagwolke in der Sidebar). Nundenn, entweder ist dieses Feature schwierig zu verstehen oder die Anwender haben etwas Mühe, denn Xavier Naidoo ist als Goth getaggt (autsch) und es existieren die Tags „goth“ und „gothic“. Sinnvoll wäre es, wenn man Tags kombinieren könnte, im Sinne von Alle Stücke mit den Tags ‚gothic, female voice, fast, electronic‘ aber ohne ‚industrial‘ und ohne ‚heulsuse‘. Nur ein Tag anzuklicken gibt bei Goth eine Liste von einer Zillion Alben die man beim besten Willen nicht durchhören kann. Deli.cio.us hat dabei ein einfaches Interface geprägt.Das System scheint die Tags von last.fm zu importieren. Das wiederum ist clever gemacht!
Akuma benutzt ebenfalls den Audioscrobbler von last.fm um verwandte Künstler anzuzeigen. Das heisst, es gibt interessante Empfehlungen und eine Musikgruppe die Gefällt kann als Ausgangspunkt dienen um neues kennenzulernen ohne sich ganz zu verrennen.
Gezieltes Suchen nach einem Song/Album
Sucht man ein ganz bestimmtes Lied, so gibt es eine Suchmaschine die direkt zum Ziel führt. Kurz und schmerzlos. Von jedem Album kann jeder einzelne Song gekauft werden. Das gibt die komische Situation, dass das eher kürzeres Intro gleichviel kostet wie die Ballade epischer Länge in der Mitte. Amputiert man aber das Intro um Geld zu sparen, geht unter Umständen viel Ambiente verloren…
Bezahlung und Download
Akonto
Wenn es dann ans Kohle abdrücken geht stellt akuma folgende Optionen zur Verfügung:
- Click and Buy (Zahlen per Telefonrechnung/Kreditkarte)
- PayPal (Kreditkarte)
- Onlineüberweisung (aus der Schweiz nicht möglich)
- Lastschrift (aus der Schweiz nicht möglich)
Das ganze funktioniert nach dem Aufladesystem: Man überweist Geld und kauft dann davon die Musik. Wenn man unter 20 € auflädt dann muss man die Gebühren (~ 0,50 €) selbst übernehmen.
Preise
Kaufen kann man einzelne Songs oder ganze Alben. Die Preise sind wirklich mehr als ok! Bei ein paar stichprobenartigen Vergleichen mit CD-Onlineversender schnitt akuma durchs Band besser ab. Etwas fremd fand ich, dass teilweise alle Songs eines Albums im Einzelkauf günstiger waren als das gesamte Album.
Download und Abspielen
Der Download geht zügig vonstatten und die mp3s sind wunderbar mit allen ID3-Metainformationen versehen.
Fazit
Negatives
Das Tagging ist noch nicht optimal: Die fehlenden Kombiniermöglichkeiten schränken den Nutzen etwas ein. Die falsch getaggten Stücke sind natürlich den Benutzern zuzuschreiben (böseböse 😉 ).
Positives
Akuma ist ein schöner Shop der sehr sympathisch rüberkommt. Die Communityfunktionen sind viel versprechend und an der Site wird noch gearbeitet. Die Auswahl und das Einkaufsvergnügen sind gegeben und darum werde ich die Website noch oft besuchen.
Zum Schluss
Musik online bestellen macht Spass und funktioniert..!
Nachtrag Juni 2009: Leider hat Akuma den Downloadbetrieb eingestellt 🙁 …