Videos und Musik unter Linux mit dem iRiver X20

Es weihnachtet sehr…

iriver x20Mir ist das Christkind begegnet und hat mir einen iRiver X20 gebracht! Wahrscheinlich weil ich so ein Lieber bin 😉 . Dieses kleine, schwarze Teil hat in meiner Version 4 GB an Speicher, ein 2.2″ Display und es kann Radio empfangen, Stimmen aufzeichnen (nicht die in meinem Kopf 🙂 ), Bilder und Videos darstellen. schön aussehen und natürlich auch Musik spielen. Etwas verwundert hat mich dann, dass Updateable Firmware ganz gross auf der Verpackung stand. Wird das nun schon als Vorteil beworben? Flawless Firmware wäre mir sympathischer. Ein Check (Settings, Advanced, System Information, 2/2) hat dann aber zum Glück gezeigt, dass meinereiner auf dem neusten Stand ist und ich mir die Stunden des Updatens sparen kann die ich – wie süchtig nach neuen Versionsnummern nach dem Komma – wider besseren Wissens mit Fluchen verbracht hätte.

Damit die Übertragung unter Linux läuft, muss dann noch der Übertragungsmodus auf MSC gestellt werden (Settings, Advanced, Connection Type) und schon meldet er sich nach dem Einstecken.

Musik

Meine Musik ist in MP3 und einigermassen gut getaggt. Diese Dateien abspielen kann er, schön. Möchte man auch noch das Cover sehen, dann muss man einen etwas grösseren Aufwand treiben; Er zieht dieses tatsächlich aus den ID-Tags (Metainformation, die direkt in die mp3-Datei codiert wird). Benutzt wird ein ID3V2 APIC Tag. Unter Linux kann man den zum Beispiel mit kid3 sehr vornehm setzen:

kid3 - Cover Art Taggen

Der Sound selbst ist leider, hmm, unflexibel. Geht man beim Equalizer im Bass eines hoch, dann schepperts gewaltig im Gehörgang. Naja, wieder was gelernt: Guter Name+Gutes Design+Wenig Zeit entbindet NICHT vom Probehören!

Der Radio ist ebenfalls so naja. Es gibt doch RDS, das Informationen über Station und gespielter Sound, themenorientiertes Radiohören und Autoadjustment (bei einem portablen Player nicht gerade sinnlos) bietet. Diese Innovationen sind am X20 spurlos vorbei gegangen 🙁 . Der einzige Luxus ist eine automatische Sendersuche und Speichern von Frequenzen (ohne Tagging).

Videos

Nicht zuletzt wollte ich natürlich auch – meine immer schlimmerwerdende Sehschwäche ignorierend – Videos kucken (natürlich ausschliesslich Lernvideos, ein Schelm wer Böses dabei denkt!). Im Laden stand was von MP4 und im Manual was von AVI. Da ich nicht die offizielle Windowssyncsoftware verwenden kann/will, musste halt ein anderer Weg gefunden werden. Versuche mit ffmpeg scheiterten zuerst daran, dass bei Debian keine Lame Unterstützung einkompilliert wurde. Nachdem dieses Hinderniss aus dem Weg geräumt war, brachten die generierten Vids den neuen Player zum Abstürzen 🙁 . Armes Teil. Ebenfalls war den Versuchen mit verschiedenen online-Konverter kein grosser Erfolg beschieden.

Zum Glück hat es Beispieldateien und mplayer meldete folges:

AVI file format detected.
VIDEO:  [XVID]  320x240  12bpp  30.000 fps  491.3 kbps (60.0 kbyte/s)
[...]
AUDIO: 44100 Hz, 2 ch, s16le, 192.0 kbit/13.61% (ratio: 24000->176400)
Selected audio codec: [mp3] afm: mp3lib (mp3lib MPEG layer-2, layer-3)

XVID, das macht Sinn! Eine Recherche ergab, dass sich mencoder eignen könnte. Leider ist der im Standard-Debian nicht dabei. Zum Glück gibt es für solche Fälle das fantastische Debian Multimedia. Flugs die Datei /etc/apt/sources.list um deb http://www.debian-multimedia.org testing main ergänzt, apt-get update und apt-get install mencoder und schon war das Wunderteil auf der Pladde.

Die Bedienung ist etwas kryptisch. Folgende Konfiguration hat den Erfolg gebracht:

mencoder TheCrxshadowsDeception.flv -ovc xvid -oac mp3lame -xvidencopts bitrate=491 -o cs.avi

Will man Videos von YouTube herunterladen, eignet sich clive ganz gut. Ein nettes Tool das macht was es verspricht.

TuxMobil - Linux on Laptops, Notebooks, PDAs and Mobile Phones

Nachtrag 07. 2009:Der X20 ist von der iRiver Homepage verschwunden…

Akuma! oder: freie Musik für freie Bürger

Dies ist ein von trigami vermittelter bezahlter Eintrag Hinweis: Dies ist ein von trigami vermittelter bezahlter Eintrag.

Digitale Musikakuma – Online Musikdienst ist ein Onlineshop, der Musik von vielen Indie-Gruppen im mp3-Format ohne aufgezwungenes Rechtemanagement verkauft. Die Website besitzt verschiedene Features um Musik und Künstler zu finden sowie viele Communityfunktionen und läuft wunderbar auch auf einem Firefox unter Linux.

Internet und e-Commerce

Das Internet als Shoppingparadies ist eine praktische Sache: Geburtstag, Weihnachten und Selbsttröstungen kann man zu normalen Informatikerzeiten (abends um 8 bis morgens um 3 😉 ) bequem vom Bürostuhl aus besorgen. Noch besser wird es, wenn man das erworbene Gut durch die Leitungen drücken und ohne Lieferzeiten direkt geniessen kann.
Gerade Musik würde sich dafür wunderbar anbieten. Den Soundtrack zur aktuellen Tätigkeit auswählen, bezahlen, downloaden und sich freuen.
Leider wollten bis jetzt viele Anbieter meine Kohle nicht; sie versuchten mir mittels DRM vorzuschreiben wann ich was wie zu hören habe, sie wollten mir bestimmte Geräte aufzwingen oder mir sogar mein geliebtes Linux madig machen. Wenn dann mal einiges gepasst hat gabs neben Spearguilera, UmpfpengzaggazaggaYoYo! und Schunkelschenkelklopfer nicht vieles käuflich zu erwerben.
Grundsätzlich gab und geb mein Geld nicht gerne Leuten die es nicht wollen, und so habe ich mir die Musik halt auf anderen Wegen (legal!) besorgt. Eine Website die mein Geld möchte muss also in Komfort, Auswahl, Einfachheit und Freiheit konkurrieren können.
Die Anfrage, über akuma.de zu schreiben kam daher wie gerufen. Ich will die Künstler ja bezahlen und bin auch gerne bereit etwas auszugeben, wenn ich dafür effizient zu meiner Musik komme.

Funktion und Angebot

Songs und Alben

AkumaLaut Selbstinformation hat es auf akuma eine Auswahl aus 600’000 Songs (und einigen Hörbüchern), Tendenz steigend. Ich kann bestätigen, dass man vieles findet, sowohl alte Klassiker wie auch neuere Bands. Die Preise beginnen bei 0,89 € (etwa 1,45 CHF) Song und bei 4,49 € (7,35 sFr.) für ein Album.
Alle Songs sind ohne DRM (wunderbar!) und im MP3 Format mit mindestens 192 kBit/s codiert (häufig mehr), was eine maximale Kompatibilität über die Betriebssystemgrenzen hinaus und eine gute Qualität garantiert.
Beim Kauf eines Albums kann man sich mit Hilfe eines Covergenerators ein CD-Inlay im PDF-Format zusammenklicken, inklusive original-Coverbild und Trackliste.

Ein Bisschen irritiert hat mich der Hinweis (inzwischen weg vom Netz), dass einige der mp3 Dateien mit einem digitalen Wasserzeichen versehen sind. Hm, ok, wahrscheinlich macht das Sinn in Deutschland, aber hier im der Schweiz dürfen die Dateien (eingeschränkt) weitergegeben werden und somit ist der Aufwand dieses Unterfangens bei den Eidgenossen sicher vergebens.

Man kann in alle Songs reinhören und ein Player im Browser spielt die ersten paar Sekunden. Das reicht normalerweise echt für entzücktes Quitschen oder unmütiges aber bestimmtes Klicken auf den Stop-Button.
Gefällt der Song, so kann er einer Merkliste hinzugefügt werden und man kann sich das Liedchen später nochmals zu Gemüte führen. Gefällt der Song sehr, so kann er direkt käuflich erworben werden (später dazu mehr).

Redownload

Gibt es einen Festplattencrash, möchte man die Musik trotzdem weiter hören können, schliesslich hat man sie ja bezahlt. Bei akuma gibt es zwei Lösungen dafür:

  • Die Lieder können ohne Einschränkung gebrannt und somit weggesichert werden.
  • Die gekauften Lieder können bei akuma neu gedownloaded werden.

Community

akuma ist auch mit Communityfunktionen ausgerüstet. Immerhin wurde gerade der 10’000ste, angemeldete Benutzer gefeiert! Sogenannte „Ticks“ identifizieren einem als Fan einer Gruppe oder eines Albums. Musik kann weiterempfohlen und bewertet werden, „Freunde“ wollen gemacht und eingeladen werden, es gibt ein Mailsystem und jeder besitzt ein Gästebuch. An diesen Funktionen wird auch noch gearbeitet.

Bedienung

Auf den Ersten Blick hat es sehr viel Text und Bildchen auf der Homepage und man ist auch als Technophiler fast etwas erschlagen. Das hält aber nicht lange an, denn die Bedienung ist erste Sahne. Etwas schräg in der Ergonomiewelt stehen die benutzten Piktogrämmchen. Sie sind nicht sprechend und bei mir zeigen sich auch keine Toolips. Hm, dann muss ich halt raten was ein Pinsel bedeutet: Löschen, Cover machen, mein Büro abstauben?
Bei der Darstellung ist mein Firefox 2.0.0.5 unter Linux sicher nicht die einfachste Zielplattform. Ich habe aber keinen einzigen Bug oder auch nur schon eine Unschönheit erkennen können.

Die akuma Page

Für Suche und und einige weitere Funktionen werden Ajax Features (dynamische Elemente ohne dass die Seite neu geladen wird) eingesetzt, die richtig funktionieren und auch Zeit sparen. So macht Web 2.0 Spass und es ist eine Freude den Suchergebnissen zuzusehen wie sie nacheinander aufpoppen.

Einkaufserlebnis

Grundsätzlich sehe ich zwei verschiedene Einkaufsszenarien (wobei Zweiteres sich auch in Ersteres wandeln kann während des Websitebesuchs 😉 ):

Ladenbummel

Beim „Ladenbummel“ hat man Zeit und Lust, neues kennen zu lernen. Alle 600’000 Songs kann man nicht anhören, also ist man auf Hilfsmittel angewiesen.
Es gibt eine Menüordnung nach Genre (Gothic ist wie bei vielen realen Musikläden auch nicht dabei) oder auch verschiedene „Charts“, welche die meistverkauften Musikstücke eines Genres auflisten.
Tags erlauben den Websitebesuchern ein Song oder Album mit irgendwelchen Worten zu versehen (gibts auch für dieses Blog, siehe Tagwolke in der Sidebar). Nundenn, entweder ist dieses Feature schwierig zu verstehen oder die Anwender haben etwas Mühe, denn Xavier Naidoo ist als Goth getaggt (autsch) und es existieren die Tags „goth“ und „gothic“. Sinnvoll wäre es, wenn man Tags kombinieren könnte, im Sinne von Alle Stücke mit den Tags ‚gothic, female voice, fast, electronic‘ aber ohne ‚industrial‘ und ohne ‚heulsuse‘. Nur ein Tag anzuklicken gibt bei Goth eine Liste von einer Zillion Alben die man beim besten Willen nicht durchhören kann. Deli.cio.us hat dabei ein einfaches Interface geprägt.Das System scheint die Tags von last.fm zu importieren. Das wiederum ist clever gemacht!
Akuma benutzt ebenfalls den Audioscrobbler von last.fm um verwandte Künstler anzuzeigen. Das heisst, es gibt interessante Empfehlungen und eine Musikgruppe die Gefällt kann als Ausgangspunkt dienen um neues kennenzulernen ohne sich ganz zu verrennen.

Gezieltes Suchen nach einem Song/Album

Sucht man ein ganz bestimmtes Lied, so gibt es eine Suchmaschine die direkt zum Ziel führt. Kurz und schmerzlos. Von jedem Album kann jeder einzelne Song gekauft werden. Das gibt die komische Situation, dass das eher kürzeres Intro gleichviel kostet wie die Ballade epischer Länge in der Mitte. Amputiert man aber das Intro um Geld zu sparen, geht unter Umständen viel Ambiente verloren…

Bezahlung und Download

Akonto

Wenn es dann ans Kohle abdrücken geht stellt akuma folgende Optionen zur Verfügung:

  • Click and Buy (Zahlen per Telefonrechnung/Kreditkarte)
  • PayPal (Kreditkarte)
  • Onlineüberweisung (aus der Schweiz nicht möglich)
  • Lastschrift (aus der Schweiz nicht möglich)

Das ganze funktioniert nach dem Aufladesystem: Man überweist Geld und kauft dann davon die Musik. Wenn man unter 20 € auflädt dann muss man die Gebühren (~ 0,50 €) selbst übernehmen.

Preise

Kaufen kann man einzelne Songs oder ganze Alben. Die Preise sind wirklich mehr als ok! Bei ein paar stichprobenartigen Vergleichen mit CD-Onlineversender schnitt akuma durchs Band besser ab. Etwas fremd fand ich, dass teilweise alle Songs eines Albums im Einzelkauf günstiger waren als das gesamte Album.

Download und Abspielen

Der Download geht zügig vonstatten und die mp3s sind wunderbar mit allen ID3-Metainformationen versehen.

Fazit

Negatives

Das Tagging ist noch nicht optimal: Die fehlenden Kombiniermöglichkeiten schränken den Nutzen etwas ein. Die falsch getaggten Stücke sind natürlich den Benutzern zuzuschreiben (böseböse 😉 ).

Positives

Akuma ist ein schöner Shop der sehr sympathisch rüberkommt. Die Communityfunktionen sind viel versprechend und an der Site wird noch gearbeitet. Die Auswahl und das Einkaufsvergnügen sind gegeben und darum werde ich die Website noch oft besuchen.

Zum Schluss

Musik online bestellen macht Spass und funktioniert..!

Nachtrag Juni 2009: Leider hat Akuma den Downloadbetrieb eingestellt 🙁 …

Youtube bzw. flv Videos speichern und Audio extrahieren

ExtractAufgabe von nahen Verwandten: Könntest Du mir den Sound dieses Youtube-Videos auf CD brennen?

Hmmm, intressant. Nach viel Sucherei hat sich der folgender Weg als am schmerzfreisten erwiesen:

Dies geniale Website VideoDownloadX (Früher Youtubex) kann Youtube-Videos direkt online in ein speicherbares .flv umwandeln (hat allerdings nur mit dem Internet Explorer funktioniert). AOA Media Audio Extractor kann dann daraus Audios extrahieren, dies leider nicht online, dafür als mp3, wav und AC3… Genial…

Nun nur noch ein Audioprojekt im CD-Brenner starten, brennen und juhu, alle freuen sich….

Nachtrag Juni 2008
Mittlerweile sind diese Services ja wie Pilze aus dem Fuss gewachsen. Aber sie haben meistens einen Schuss: Zu Lange, Site überlastet, YouTube überlastet, etc etc… Mein Favorit ist flv2mp3. Der benamst sogar die Dateien (meistens) mit dem Titel des Videos.

Die Lautstärke der mp3 Dateien unterscheidet sich sehr stark. Es gäbe die Möglichkeit mp3gain:

mp3gain -r Youtube/* Youtube\ 2/*

Mit Normalize-Audio hatte ich leider keinen Erfolg:

normalize-audio -b Youtube/* Youtube\ 2/*

Nachtrag April 2009
Ein Link wurde verpornt… Vielen Dank für den Hinweis, Listen to Youtube macht dafür seine Arbeit nicht schlecht…