Das Arsenal an Geräten, die ein durchschnittlicher Geek heutzutage mit sich herumschleppt, hat bald den Gegenwert eines kleinen Autos. Wenn früher ein Rucksack geklaut wurde (oder, hmm, ehrlich gesagt, zerstreut wie immer „irgendwo liegen gelassen“ wurde), dann war der Rucksack selbst oftmals das teuerste Ding des ganzen Verlustes. Heutzutage – mit Laptop, Pad, Phone, … – geht ein ganzer Serverraum verloren. Meine Wenigkeit ist so was von Monotasking, dass ich oftmals mit atmen, laufen, verdauen und transpirieren schon an die Grenze komme (darum spreche ich so wenig, weil dann mein Herz aussetzen würde!), wie soll ich dann noch an die 1001 Geräte denken, die ich irgendwie zusammen wischen und mitnehmen sollte? Da ich körperlich auch nicht unbedingt einem Standard-Hulk entspreche, muss ich wohl gegen Diebstahl andere Massnahmen ergreifen.
Vorsorge ist besser als Heulen und Therapie im Nachhinein, darum habe ich jetzt, wo alle Geräte noch um mich herum sind, ein paar Dinge überlegt. Ich kann das nicht genug gewichten: Man sollte etwas tun, bevor die Geräte weg sind.
Was kann man tun?
Gewisse Dinge sind sehr einfach zu realisieren und ersparen viel Mühe:
- Regelmässiges Backup
- Ok, das wird eh niemand tun, bevor nicht eine Semesterarbeit im den ewigen Datengründen verschwindet oder stundenlang Daten wiederabgetippt werden müssen. Sobald das aber einmal passiert ist, kann ich luckyBackup und unison empfehlen. Ein NAS wäre mittlerweile ebenfalls erschwinglich. Wenn man viele Geräte besitzt, kann man auch Backuppen, indem man die Dateien auf allen Computern ablegt/synchronisiert. Für Serverbesitzer: Ich habe mittlerweile auch viele Dokumente und nicht nur Quellcode im svn.
- Synchronisieren von Daten und Adressen
- Oftmals wird der Wert von Terminen und Adressen unterschätzt. Syncen hilft, egal ob mit Google, memotoo, oder sonst was…
- Absichern des Systems
- Das hilft auch gegen neugierige Mitmenschen! Bootpasswort, BIOS-Passwort und das Booten von externen Geräten unbedingt unterbinden! Wenn die Pladde nicht verschlüsselt ist und ich von einem USB-Stick booten kann, hilft auch ein 42-Zeichen langes Passwort nix!
- Installation von Anti Theft Software
- Siehe unten.
Anti Theft Software
Das Prinzip ist einfach: Eine Software wird auf dem Laptop/Handy installiert, die sich regelmässig bei einem Server meldet. Sollte das Gerät verschwinden, können zum Einen Standort, Manipulationen und sogar Photos vom Dieb übertragen, zum Anderen Daten gesichert und das Gerät fernmanipuliert werden. Der absolute Brüller und Beweis, dass es klappen kann, ist This Guy Has My MacBook. Der Link ist wirklich hitverdächtig.
Für Linux-Laptops gibt es beispielsweise Prey (ja, es gibt auch eine Windows- und eine Android-Version). Diese Lösung ist grundsätzlich gratis und bei Ubuntu über den Package-Manager installierbar. In /etc/prey/config muss der api und der device-key von der Website eingetragen werden, dann sollte man noch /etc/cron.d/prey überprüfen und los gehts. Im Falle eines Diebstahl hat man alle schönen Werkzeuge zur Verfügung.
Als Administrator kann man unter Linux mittels /usr/lib/prey/prey.sh die Ausführung testen, das Logfile befindet sich unter /var/log/prey.log. Windows hat in einem Unterverzeichnis check.bat das aber nur als Administrator durchläuft.
Unter Windows sollte man die Sache sowieso gut austesten, insbesondere, wenn man Standardbenutzer ohne Passwort hat. Diese haben standardmässig die Erlaubnis, Dateien zu löschen. Abhilfe: Vererbbare Rechte für das Verzeichnis in normale Rechte umwandeln und den „Authenticated Users“ das „Change“ Recht entziehen.
Für mein nicht-GPS und nicht-3G Android-Pad, steht Prey im Androidmarket leider nicht zur Verfügung. Irgendeine chinesische Version erscheint zwar als Suchresultat, aber da bin ich nun doch etwas misstrauisch. Funktioniert hat die App von Snuko, wenn man eine Fake-Telefonnummer eingibt.
So, nun bin ich gespannt wie es sich im Ernstfall bewährt. Ich bin auf jeden Fall gerüstet und habe Vorgesorgt!
Was wäre schön
Ganz schön wäre eine einfache Bluetooth-Proximity Implementation. Sobald sich die Geräte mehr als ein paar Meter voneinander entfernen, sollten alle einen schrillen Pfeifton abgeben und eine nette Frauenstimme sollte kühl aber bestimmt sagen: „Skaldrom, du seniler Greis, hast Du nicht etwas vergessen?“. Hmm, das wäre auch für Kinder geeignet und in Kürze werde ich auch für meine Hosen ein solches Gerät brauchen…
schön beschrieben – allerdings realisiert man den Wert des Rucksacks oft nicht. Wenn ich mit 1000€ im Geldbeutel herumrenne, dann habe ich panik. Mit MacBood und iPad, obwohl wesentlich mehr Wert – ist das das normalste der Welt 😉